In der Zeit vom 1. Advent bis zum 6. Januar (Dreikönigsfest) werden traditionell die Middewinterhörner geblasen. Das Middewinterhornblasen ist ein jahrhundertealter Brauch im deutsch-niederländischen Grenzgebiet, der von mehreren Bläsergruppen um die Jahreswende aufrechterhalten wird.
Die Middewinterhörner dienten früher in vor- und frühchristlicher Zeit als "Nothörner". Im Notfall konnten unsere Vorfahren mit dem Blasen des Nothorns Hilfe herbeirufen oder ihre weit entfernt wohnenden Nachbarn auf Gefahren, zum Beispiel auf Hochwasser, Räuberhorden usw., aufmerksam machen.
Sie ließen ihre Hörner auch zur Wintersonnenwende ertönen, um böse Geister zu vertreiben und um gute Ernten sowie um Schutz vor Not und Feuer zu bitten. Schon längst erschallen sie nicht mehr als Alarm- oder Notsignal, sondern als Botschaft der Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.
Das Middewinterhorn ist ein einfaches Holzblasinstrument von etwa 1 1/2 Meter Länge. Für die Anfertigung des Horns wird Birken-, Erlen- oder Eschenholz verwendet. Heute werden die Äste in der Mitte durchgesägt, getrocknet, dünnwandig ausgehöhlt und zusammen geleimt oder es werden Astwände in schmale Leisten zerlegt und in der Hornform zusammen geleimt.
Weil die Middewinterhörner frei von Hand und aus verschiedenen Holzarten angefertigt werden, hat jedes Horn seine eigene Stimmlage. Es erklingen nur Naturtöne als Ruftöne. Um den Rufton des Middewinterhorns wahrzunehmen, muss das Umfeld still und der Hörer etwa 100 m entfernt sein. Die Hörweite reicht bei frostigem Wetter auf freiem Feld bis zu 10 km.
Ansprechpartner:
Middewinterhorngruppe Neuenhaus-Veldhausen
Jürgen Jonker, Uferstraße 13, 49828 Neuenhaus, Tel. +49 5941 / 5872
Geert Stiepel, Rabenhauptstr. 16, 49828 Neuenhaus-Veldhausen, Tel. +49 5941 / 6600