Traditionelles Beijern in Veldhausen
Ein alter Brauch in Veldhausen ist das Beijern zur Jahreswende. Hierzu werden die Klöppel der Kirchenglocken von starken Männern mit Seilen angebunden, damit sie nur kurz gegen die Glockenwand schlagen können. So entsteht der klangliche Unterschied zum normalen schwingenden Glockengeläut.
Dieser Brauch hat in früheren Zeiten nicht nur Freunde gehabt. Etwa 1885 gab es den "Beijer-Krieg" in Neuenhaus. Dem damaligen in Neuenhaus ansässigen Regierungsinspektor missfielen die eintönigen Klänge dermaßen, dass er das Beijern gänzlich verbot. Dieses führte zu äußerstem Missfallen in der Bevölkerung, insbesondere bei den Beijerjungs. Verhandlungen über das Einschränken des Beijerns im Vorfeld waren ergebnislos verlaufen. Am Heiligabend stellte sich die Polizei auf den Marktplatz auf, aber die Beijerjungs waren flinker, sie saßen schon im Turm.
Im Rahmen der "Auseinandersetzungen" soll angeblich dem Beamten eine Fensterscheibe eingeworfen worden sein und er verlor die Nerven. Er forderte nunmehr Militär an. Dieses rückte mit 60 Mann von Lingen nach Neuenhaus aus. In Erwartung, eine Revolution vorzufinden, wurde scharf geladen. Aber es war kein Mensch auf der Straße. Die Soldaten aber freuten sich, denn sie konnten an den Tanzvergnügungen in Neuenhaus zu Weihnachten teilnehmen. Der Beamte wurde schnellstens versetzt.